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 hilfe. Schließlich gehe es darum, gemeinsam mit dem Klienten herauszu nden, was dieser in seinem individuellen Alltag längerfristig selbst tun kann, um Stress abzubauen und damit gesünder zu leben: „Ziel ist es, dass er sein inneres Gleichgewicht wieder ndet und mehr Vertrauen in seine persönlichen Selbstheilungs- kräfte und in seine seelischen und körperlichen Ressourcen gewinnt.“ Genau dabei könne Shinrin yoku – das Waldbaden – helfen.
Shinrin yoku werde manchmal auch als „Einatmen von Wald- Atmosphäre“ übersetzt. Sabi- ne Witting zeigt während der Spaziergänge durch den Wald eine Übung, durch die Teil- nehmer die heilsame Waldluft besonders intensiv aufnehmen können. „Auch naturbezogene Achtsamkeitsübungen, per-
Beim Waldbaden kann es zu eindrucksvollen Begegnungen mit Bewohnern des
einzelnen Klienten individu- ell zusammenstelle, könnten Körper und Geist in Einklang gebracht werden, Stress und seine vielfältigen Symptome reduziert, das Herz-Kreislauf- System und der Stoffwechsel verbessert, der Blutzucker- spiegel gesenkt, das Immun- system gestärkt und Burnout- Symptome und Depressionen gemildert werden. „Diese Methode kann sich, wenn sie regelmäßig ausgeübt wird, als Ergänzung zu den konventio- nellen Methoden der Medizin auf chronische Erkrankungen heilkräftig auswirken“, betont die Expertin.
Waldbaden bedeute, in die angenehme Atmosphäre des Waldes einzutauchen: „Wo die Luft klar ist, wo es ange- nehm duftet, wo Lichtstrahlen zwischen den Blättern hin- durch auf den Waldboden fal-
 Waldes kommen.
ganz allgemein als Prophylaxe und unterstützende Behand- lung bei vielen Erkrankungen angezeigt“, sagt Sabine Wit-
Foto: Ditmar Großkopf
ting. Durch die praktischen Übungen des „Waldbadens“, die sie nach einem ersten Ana- mnese-Gespräch für jeden
  Geheimnisvoll und voller Energie: Der Wald hat viele Facetten.
Foto: Carsten Weede aus.
sönliche Kraftorte  nden und Gehmeditationen zur Entspan- nung gehören nach Absprache mit zum Programm“, betont die ausgebildete Kursleite- rin für Gesundheitskurse. Die Waldtherapie sei besonders zu empfehlen bei Erschöp- fung, Ängsten, Depressionen, Kon ikten, Burnout, Lie- beskummer, Trauer, Schlaf- störungen, zur Stärkung der Abwehrkräfte und zur Stress- Reduktion. „Waldbaden ist
Das stimmungsvolle Licht macht oft die besondere Atmosphäre des Waldes Foto: Carsten Weede
 len, wo die Wipfel sachte vom Wind bewegt werden und der Boden unter den Füßen federt, da fühlen wir uns wohl.“ Das gedämpfte Licht, die Stille – vielleicht nur von Vogelge- zwitscher oder dem Plätschern von Wasser durchbrochen – ließen uns zur Ruhe kommen. „Wir erholen uns, fühlen uns weniger gestresst und schlafen sogar besser nach einem Wald- bad“, „Dies kann dazu führen, dass wir uns besser erholen,
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