Page 94 - SchoenesLeben 68
P. 94

  Wasser ist Leben: Auf ihrem Grundstück hat Rose Marie Goetze viele kleine Feuchtbiotope und Vogeltränken angelegt.
und fachgerecht zu restaurie- ren. Der ursprüngliche Charme des Niedersächsischen Hallen- hauses ist dabei auf jeden Fall erhalten geblieben. Und unter Denkmalschutz steht das his- torische Fachwerkhaus auch wieder. Finanzielle Vorteile für die Bauherren hatte das allerdings nicht: „Wir haben ja fast alles in Eigenarbeit geleis-
tet“, betont die Eigentümerin. Das Ehepaar Goetze hatte sich damit einen Lebenstraum erfüllt: „Wir wollten immer in einem solchen historischen Fachwerkhaus leben“, sagt Rose Marie Goetze.
Um ein solches Projekt zu ver- wirklichen, brauche es nicht nur eine gehörige Portion Mut und Idealismus, sondern auch sehr
vielhandwerklichesGeschick. „Wir haben es nie bereut, dass wir uns auf dieses Abenteuer eingelassen haben. Manchmal war es zwar sehr anstrengend, aber man wächst auch an der Aufgabe“, sagt die Künstle- rin. Im Laufe der Jahre kamen
Sachen“, sagt die Künst- lerin. Zu ihren „Schätzen“ gehört auch ihre umfangreiche Sammlung von Handarbeiten und Wäsche aus dem 19. und frühen 20. Jahrhundert, die Rose Marie Goetze mit viel Idealismus und Liebe zum
  Haus, Hof und Garten der Familie Goetze in Otter sind ein Gesamtkunstwerk. Im Frühling ist es dort besonders schön.
weitere historische Bauwer- ke hinzu: Mittlerweile stehen auf dem Goetze-Grundstück noch ein historischer Trep- penspeicher aus Eichenholz, der ursprünglich in Behringen stand, ein altes Backhaus aus der Nähe von Schneverdingen, eine Durchfahrtscheune aus Fintel, ein Schafstall aus der Nähe von Sittensen, eine um 1750 in Otter errichtete Fach- werkscheune und ein kleines Backhaus, ebenfalls aus Otter, das Rose Marie Goetze heute als Hühnerstall und Holzlager nutzt.
Genau wie ihr verstorbener Mann Fred habe sie sich schon immer zu alten Sachen hin- gezogen gefühlt, verrät Rose Marie Goetze. Das hört nicht bei Gebäuden auf: „Ich bin eine leidenschaftliche Antiqi- täten-Sammlerin und umgebe mich gern mit schönen, alten
Detail zusammengetragen hat. In dieser Privatsammlung, die im historischen Schafstall neben dem Wohnhaus unter- gebracht ist, können Besucher an festgelegten Tagen Weiß-, Bunt-, Tisch-, Bett- und Leib- wäsche sowie Spitzen-, Weiß- und Lochstickereien bestau- nen. Auch einige in Kreuz- und Plattstich ausgeführte Hand- arbeiten sowie aufwendig mit Hohlsäumen und Monogram- men verzierte Textilien sind zu bewundern. Darüber hinaus hat Rose Marie Goetze auch noch Richelieuarbeiten, hand- gewebtes Leinen in verschie- denen Mustern und Bindungen sowie historische Stickmuster- tücher gesammelt. Ihre Tochter Susan Strube zeigt zu beson- deren Anlässen – wie etwa der „HeideKultour“ – im Schaf- stall auch eigene textile Hand- arbeiten. Die andere Tochter,
Bei einem Rundgang über das weitläu ge Grundstück genießen Besucher die besondere Atmosphäre des denkmalgeschützten Gebäude-Ensembles.
  94 Frühjahr 2020























































































   92   93   94   95   96