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Ostküste. 1979 verkaufte Keith Schellenberg die „Schaarhörn“ schließlichandieBrüderAmos und William Treolar nach Eng- land. Die Brüder ließen das Dampfschiff unter abenteuer- lichen Umständen von zwei Fischkuttern nach Maryport in der Grafschaft Cumbria im Nordwesten Englands an der Irischen See schleppen. Dort sollte die „Schaarhörn“ eigent- lich das Prachtstück in ihrem neuen Dampfschiff-Museum werden. Doch die Museums- träume platzen, weil die Brü- der mit ihrem Kohlenhandel pleite gehen. Das stolze Schiff verkommt zusehends: „Das Deck war grasbewachsen, die Fenster waren zerschlagen und überall auf dem Dampfer blühte der Rost“, weiß Kapitän Uwe Messenbrink.
Der Schiffshistoriker und Kapi- tän Joachim Kaiser war es, der die „Schaarhörn“ eher durch Zufall in Maryport wiederent- deckte als er 1986 mit seinem Frachtschoner „Undine“ im Rahmen eines Jugendprojek- tes an der englischen Küste unterwegs war. Obwohl die „Schaarhörn“ in einem desola- ten Zustand war, erkannte der erfahrene Schiffsrestaurator sofort, was er vor sich hatte. „Aus historischer Sicht war das ein unglaublicher Fund“, betont Uwe Messenbrink. Nach einigem Hin und Her gelang es 1990 die „Schaar-
hörn“ mit Mitteln des Com- merz-Collegiums zu Altona, einer Traditionseinrichtung Altonaer Kau eute, zu kau- fen. Per Dockschiff wurde der Dampfer nach Hamburg überführt. 1993 wurde die „Schaarhörn“ als erstes Schiff überhaupt in die Hamburger
sestadt Hamburg sowie durch Spenden aus der Hamburger Wirtschaft. Nach der Fertig- stellung erfolgte die Übergabe an den neuen Eigentümer, den Förderverein DS SCHAAR- HÖRN e.V., der sich später in „Freunde des Dampfschiffs Schaarhörn e.V. umbenannte.
„Schaarhörn“ gehören der Stif- tung unter anderem der Lot- senschoner No. 5 „Elbe“ und der Hochseekutter „Landrath Küster“. Seit 25 Jahren wird die „Schaarhörn“ von einer ausschließlich ehrenamtlich tätigen Besatzung als fahren- des Museum in Betrieb gehal- ten. „Weitere Freiwillige sind stets willkommen“, sagt Kapi- tän Uwe Messenbrink. Wäh- rend der Saison von Mai bis Oktober lädt die „Schaarhörn“ regelmäßig zu Gästefahrten auf der Elbe sowie zu längeren Törns durch den Nord-Ostsee- Kanal ein (Anmeldung unter Tel. 040/78 08 17 05). „Unsere Passagiere tun gleich doppelt etwas Gutes: Erstens macht es sehr viel Spaß, auf dem his- torischen Schiff mitzufahren, und zweitens unterstützt jeder Gast den Erhalt eines schwim- menden Kulturdenkmals, denn durch die Fahrten werden die laufenden Kosten für den Unterhalt des Schiffes  nan- ziert“, sagt Uwe Messenbrink. Im Sommerhalbjahr ist der nor- male Liegeplatz der „Schaar- hörn” der „Bremer Kai” im Hansahafen bei den 50er Schuppen auf der südlichen Elbseite im Hamburger Hafen. Im Winterhalbjahr liegt die „Schaarhörn“ im Traditions- schiffhafen am Sandtorhafen in der Hamburger Hafencity und kann für Veranstaltungen gemietet werden.
  Demnächst heißt es für die „Schaarhörn“ und ihren Steuermann Uwe Messen- brink wieder „Leinen los!”. Die ganze Crew  ebert dem Saisonstart entgegen.
Denkmalliste aufgenommen. Von 1990 bis 1995 wurde der Dampfer als Arbeitsbe- schaffungsmaßnahme durch Jugend in Arbeit Hamburg e.V. auf der Vereinswerft im Harburger Binnenhafen unter Aufsicht des Germanischen Lloyd anhand der Original- pläne grundlegend restauriert. Die Finanzierung erfolgte aus Mitteln der Bundesanstalt für Arbeit, der Freien und Han-
Foto: Carsten Weede
„Im Mai 1995 hatte Joachim Kaiser schließlich die Ehre, das Schiff bei der Jungfern- fahrt zu steuern“, erzählt die Vorsitzende des Fördervereins, Herta Kornetzky.
Heutiger Eigner ist die 2001 gegründete Stiftung Hamburg Maritim. Die Stiftung kauft, restauriert und betreibt histo- rische Schiffe mit Hamburg- Bezug mithilfe ehrenamtlicher Crews. Abgesehen von der
    Ihr attraktives Ziel in der Flusslandschaft Elbe
Ferienregion Dahlenburg
Radtouren: Göhrde-Neetze-Tour und Biosphärenquerung sowie Kultur pur
 Tourist-Information
Am Markt 17 · 21368 Dahlenburg Telefon:05851/860 www.dahlenburg.de tourist-info@dahlenburg.de
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