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der Elbe-Radwanderbus. Der Bus mit Fahrradanhänger pen- delt von April bis Oktober an Wochenenden zwischen dem Alten Land und der Elbmün- dung. Der Freizeitbus ver- kehrt ab Harsefeld über Hor- neburg, Stade, das Alte Land und Kehdingen bis hinauf zum Natureum in Balje. Der Audio- Erlebnisguide „Hörgenuss im Elbe-Radwanderbus“ infor- miert während der Fahrt über Sehenswertes am Wegesrand. Die Fahrtzeiten sind so abge- stimmt, dass die Züge des Metronom und der EVB, S-Bahn, Lühe-Schulau-Fähre und Moorexpress immer zeit- nah verkehren und Wartezeiten somit vermieden werden. Der
Land eine ganze Reihe von regionalen Spezialitäten wie beispielsweise die Altländer Hochzeitssuppe oder fang- frischen Stint, den Elb scher Lothar Buckow in seinem familiengeführten Fisch-Bis- tro gleich neben dem Leucht- turm in Jork-Wisch anbietet. Zu den besonderen Speziali- täten des Alten Landes gehört selbstverständlich Obst in allen Variationen – vom leckeren Apfelkuchen über Marmelade und Likör bis zum Altländer Diekpedder. Dieses urtypisch Altländer Getränk – frischer Apfelsaft mit einem Schuss Obstler – wird sowohl kalt als auch heiß getrunken. Einige traditionsreiche Obsthöfe wie
Die für die Region typischen Prunkpforten sind stets einen Zwischenstopp
  wert.
Buxtehude. Die 40.000-Ein- wohner-Stadt an der Este ist ein lohnendes Aus ugsziel mit einer malerischen Altstadt und vielen hübsch dekorierten und gut sortierten Fachgeschäften. In den schmalen Gassen stehen noch zahlreiche historische Fachwerk- und Backsteinge- bäude. Über alle anderen Häu- ser erhebt sich der 75 Meter hohe Turm der wuchtigen St.- Petri-Kirche. Gleich neben diesem Wahrzeichen der im Jahre 1197 gegründeten Stadt steht ein weiteres, denkmal- geschütztes Schmuckstück: das 1399 errichtete Abthaus. Sehenswert ist auch der Zwin- ger, ein Rundturm aus dem 16. Jahrhundert. Einst gehörten fünf solcher Wehrtürme zur Buxtehuder Stadtmauer. Heute dient der Zwinger als Kultur- zentrum, in dem Kunstausstel-
Foto: Carsten Weede
lungen präsentiert werden.
Zu den Sehenswürdigkeiten der „Märchenstadt“ Buxtehu- de gehören auch die Flethe. Sie waren die frühere Hafenanlage der Stadt. Die Flethe wurden nach holländischem Vorbild an einem Seitenarm der Este angelegt. Bis heute ähneln sie einer holländischen Gracht. Tatsächlich dienten die Flet- he den frühen holländischen Kolonisten als Umschlagplatz bei der Besiedlung des Alten Landes. Holländische Siedler errichteten vor knapp 900 Jah- ren die ersten Deiche. Sie bau- ten Entwässerungsgräben und machten so das sump ge Land zwischen Elbe, Lühe und Este urbar. Gräben, Wettern, Flethe und Flüsse wurden jahrhun- dertelang als Verkehrswege genutzt. Kähne, Jollen, Ewer und später Kümos transportier-
  Das Radwegenetz im Alten Land ist gut ausgebaut. Größere Steigungen gibt es
 nicht.
mitgeführte Fahrradanhänger bietet Platz für 16 Fahrräder. Wer auf eigene Faust mit dem Fahrrad auf Entdeckungstour im Alten Land unterwegs ist, wird sicherlich gern in einen der gemütlichen Gasthöfe einkehren. Betriebe, die die regionale Esskultur p egen – das heißt: typische Speisen zur jeweiligen Saison anbie- ten – erkennen Besucher an der blauen Plakette mit weißer Kochmütze. Es gibt im Alten
Foto: Carsten Weede
der Herzapfelhof der Familie Lühs in Jork oder der Obst- hof Matthies in Jork-Borstel halten besondere Angebote für Besucher bereit und laden zum Verweilen in gemütlichen Hof- cafés ein.
Das Alte Land umfasst neben den Hamburger Stadtteilen Neuenfelde, Cranz und Fran- cop mehrere Gemeinden in Niedersachsen. Am Rand des Alten Landes an der Obst- route liegt die alte Hansestadt
Radeln am Fuß des Elbdeichs in Lühe, während die „dicken Pötte" vorbei schippern. Foto: Carsten Weede
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