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sowie ein kleiner Schauacker. „In jedem Jahr werden auf dem Schauacker sogenann- te alte Sorten angebaut. Mal sind das Hülsenfrüchte wie Bohnen und Erbsen, mal Vor- formen von Weizen wie Ein- korn, Emmer oder Dinkel, mal Buchweizen, der früher als Nahrungsmittel auf den kargen Böden der Geest sehr verbrei- tet war“, berichtet Hanskarl
zum Leinen“ müssen bei der Anbauplanung berücksichtigt werden, damit dabei alles vom Anbau über die Ernte bis zum fertigen Produkt gezeigt wer- den kann.
Für die Bestäubung der meis- ten Nutzp anzen sind Bie- nen unverzichtbar: Auf dem Museumsgelände gibt es einen „Immenschuur“, einen zwei- stöckigen, offenen Unterstand,
   Am Bauerngarten können Besucher mit einer historischen Schwengelpumpe
red Lichtwark angelegt worden.
ursprünglich in hohlen Bäu- men. Als die Menschen in der Jungsteinzeit sesshaft wurden, lernten sie, Bienen in künstlich angelegten Nestern anzusie- deln, indem sie an geeigneten Stellen Klotzbeuten aufstell- ten. Daraus entwickelte sich der Beruf des „Zeidlers“. Das Museumsdorf Volksdorf ver- anstaltet von Zeit zu Zeit einen Thementag rund um Biene und
Foto: Museumsdorf Volksdorf
ßigen Honigbienen, gibt es auch noch ein „Insektenhotel“ für Wildbienen. „Hier wohnen viele verschiedene Insekten, die nicht in Völkern leben, wie die Bienen beim Imker, die aber trotzdem für die Bestäu- bung vieler P anzen sorgen und vielen Vögeln und anderen Tieren als Nahrung dienen“, weiß Hanskarl Müller.
Der ehrenamtliche Museums-
Wasser pumpen.
Müller. „Durch den Anbau die- ser Sorten können wir zeigen, wie sich der Anbau von Feld- früchten in der Landwirtschaft verändert und entwickelt hat und wovon sich unsere Vor- fahren ernährt haben“, fügt er hinzu. Auch Veranstaltungen des Museumsdorfes wie der „Kartoffeltag“, „Im Märzen der Bauer“ oder „Vom Flachs
Foto: Carsten Weede
in dem die aus Weide oder Stroh ge ochtenen und mit einer Mischung aus Lehm und Kuhdung bestrichenen Bie- nenkörbe stehen. „Neben die- sen sogenannten Stülpern gibt es auch noch eine Klotzbeute. Dabei handelt es sich um einen ausgehöhlten Baumstamm“, erläutert Hanskarl Müller. Die wild lebenden Bienen nisteten
  Blick in den Gemüsegarten des Freilichtmuseums.
Foto: Carsten Weede
Honig. „Dann können Besu- cher selbst die Entdecklungs- gabel für die Honigwaben nut- zen und die Kurbel der Honig- schleuder drehen, um sich dann ihren Honig in ein Glas abzufüllen – für die meisten ist das ein faszinierendes Erleb- nis“, sagt Hanskarl Müller. Neben dem „Immenschuur“, der Wohnanlage für die  ei-
mitarbeiter führt die Gruppe zu einem anderen reetge- deckten Fachwerkhaus: „Das hier ist das Spiekerhus – das älteste Haus in Volksdorf. Es steht immer noch an der Stel- le, wo es 1624 – also während des Dreißigjährigen Krieges – errichtet wurde.“ Das Ver- einsbüro, die Bibliothek und das Archiv – ursprünglich im
Der Bauerngarten mit seinen Buchsbaumhecken ist nach dem Vorbild von Alf-
Im Lehmbackofen wird zu besonderen Gelegenheiten gebacken.
Foto: Museumsdorf Volksdorf
  28 Frühjahr 2020














































































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