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Wäsche waschen wie früher: „Gelebte Geschichte“
Darsteller am Kiekeberg führen Alltagsleben aus den Jahren 1804, 1904 und 1945 vor

Einweichen, Schrubben, Kochen – am Wochenende, dem 22. und 23. August, sehen Besucher des Freilichtmuseums am Kiekeberg, wie ihre Vorfahren früher auf dem Land Wäsche wuschen: Die ehrenamtlichen „Gelebte Geschichte“-Darsteller zeigen, historisch gekleidet, die harte Arbeit im Familienleben von Bauern vor 200 Jahren, von Elbfischern vor 100 Jahren und in der Notzeit von Flüchtlingen vor 75 Jahren. Die Vorführungen finden zwischen 10 und 18 Uhr den ganzen Tag über statt. Der Eintritt kostet 9 Euro; für Besucher unter 18 Jahren ist er frei.

Am Sonnabend und Sonntag erleben die Besucher einen Waschgang wie früher: Im Waschzuber reinigen die Bauern um 1804 ihre Kleidung mit Buchenasche. 100 Jahre später nutzen die Elbfischer Kernseife zu ihrem Waschbrett. In der Not der Nachkriegszeit erhöhten die Menschen mit Kastanien die Waschkraft. Besucher erkennen in jedem Zeitabschnitt, wie körperlich anstrengend und tagesfüllend diese Alltagsarbeit trotz kleiner Fortschritte war.

Bei weiteren Vorführungen sehen Besucher, wie der „Discher“ und „Hüssl“, plattdeutsch für Tischler und Häusling, wie vor 200 Jahren Sitzbänke, Holzlöffel, Werkzeugstiele, Holzschuhe oder eine Leiter herstellen. Währenddessen versorgt der Bauer seine Schweine und Rinder und mistet den Stall aus.

Nebenan erleben die Besuche eine Fischerfamilie, die ihre Netze knüpft und flickt. Die Mutter kocht Obst und Gemüse wie vor 100 Jahren ein und backt Waffeln auf dem gusseisernen Herd.

In der Notunterkunft Nissenhütte führen Vertriebene aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten einen kargen Alltag: Sie flicken ihre zerschlissene Kleidung und ernten Bohnen, Erbsen und Zwiebeln im improvisierten Garten. Zudem sammeln sie Eicheln und Brennnesseln, um diese auf der „Kochhexe“ zuzubereiten.

 

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