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Beim „Plattdeutschen Mühlenschnack“ am Freitag, 28. September von 15 bis 17 Uhr, im Mühlenmuseum Moisburg steht der rasante Wandel der Landwirtschaft seit 1900 im Mittelpunkt.

Landwirt Hermann Dieck berichtet mit vielen Bildern aus seinem Privatarchiv. Prof. Dr. Rolf Wiese moderiert den Nachmittag für alle Interessierten, die gern op platt schnacken möchten. Bis Ende Oktober findet der Mühlenschnack jeden letzten Freitag im Monat statt. Der Eintritt ist frei.

Landwirt Hermann Dieck aus Oelstorf wuchs in einer Bauernfamilie auf und arbeitete bis zu seinem Ruhestand 1998 in der Landwirtschaft. Familie Dieck war schon immer interessiert an neuen Techniken, daher kann Hermann Dieck auf ein großes Archiv und viel Wissen über die Umbrüche zurückgreifen, die ab 1900 die Landwirtschaft veränderten. Fotos aus dem privaten Archiv zeigen die Väter- und Großvätergeneration bei typischen Arbeiten auf dem Hof, aber auch die Technisierung ab 1950. Zunächst betrieb die Familie eine kleine Landwirtschaft und eine Stellmacherei, in der Wagen, Räder und andere Holzteile bis hin zum Axtstiel produziert wurden. Auch die ersten größeren Maschinen auf den Höfen waren aus Holz gefertigt, z. B. Dreschmaschinen und Kartoffelsortierer. Als sich Traktoren und weitere moderne Maschinen aus Metall und Kunststoff durchsetzten, wurde der ursprüngliche Stellmacherberuf überflüssig. Hermann Dieck passte sich den Veränderungen an: Absolvierte er zunächst eine Lehre zum Stellmacher, schloss er dann eine zum Landwirt an und bildete sich zum Landwirtschaftsmeister fort.

Bei Kaffee, Tee und Kuchen wird auf Plattdeutsch geklönt. Auch Menschen, die nicht so sicher im Plattdeutschen sind und ihre Kenntnisse auffrischen möchten, sind herzlich willkommen.

Plattdeutsch oder Niederdeutsch ist die ursprüngliche Sprache der Region. Aktuell sprechen rund 14 Prozent der Norddeutschen die Regionalsprache, die im Sinne der Europäischen Charta der Regional- oder Minderheitensprachen anerkannt ist. Das Interesse am Plattdeutschen steigt beständig: Lesewettbewerbe, Schulunterricht und zweisprachige Ortsschilder bringen die Sprache immer mehr in den Alltag zurück. Dazu trugen zwei bekannte Plattdeutsch-Forscher der Region bei: Prof. Dr. Eduard Kück als Verfasser des „Lüneburger Wörterbuchs“ und Prof. Dr. Walther Niekerken (1900 bis 1974) aus dem Rosengarten.

 

 

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